
08 Nov. Werden Deine Tomaten nicht rot?
Mögliche Gründe, warum Tomaten nicht rot werden und wie du Abhilfe schaffen kannst.
Wie kann ein Hobbygärtner leicht feststellen, dass Tomaten reif sind? Üblicherweise geschieht dies durch die rote Farbe, zumindest bei den gängigen Sorten. Jedoch bleibt das Grün manchmal hartnäckig bestehen. Was könnte dafür die Ursache sein?
Reifezeit für Tomatenfrüchte
Die Tomatenpflanze, wissenschaftlich als Solanum lycopersicum bekannt, wird in unseren Breitengraden in der Regel erst ab Mitte Mai ins Freie gesetzt. Ins Gewächshaus darf sie einige Wochen früher verpflanzt werden. Es dauert etwa zwei Monate, bis der Setzling die ersten roten Beeren – die korrekte wissenschaftliche Bezeichnung für die Früchte – trägt. Die Ernte im Freiland beginnt gegen Ende Juli und erstreckt sich idealerweise bis in den Herbst, da kontinuierlich neue Früchte heranreifen. Sobald die Tomaten ihre sortentypische Größe erreicht haben, beginnt die Rotfärbung. Innerhalb weniger Tage wechselt die Farbe von grün über grüngelb und orange zu rot. Es gibt natürlich auch Sorten, die in ihrem reifen Zustand eine andere Farbe zeigen, wie zum Beispiel gelb.

Kleine Verzögerungen sind normal
Falls zwei Monate nach der Pflanzung immer noch keine roten Tomaten an der ansonsten gesunden Pflanze sichtbar sind, besteht nicht zwangsläufig Anlass zur Besorgnis. Die hiesigen Sommer zeichnen sich nicht unbedingt durch beständiges Wetter aus. Im Verlauf der Vegetationsperiode der Tomatenpflanzen, die von Mitte Mai bis etwa Ende September reicht, können die Temperaturen erheblich variieren. Wenn dazu noch viele Regentage kommen, ist es nicht überraschend, dass sich die normale Entwicklung verzögert. In solchen Fällen kann die Erntezeit um bis zu drei Wochen später beginnen. Gegen Herbst verschlechtern sich die Bedingungen weiter, so dass nicht alle Tomatenfrüchte ausreichend reifen können.
Gründe warum Tomaten lange grün sind
Tritt mitten in der Saison das Phänomen auf, dass die Früchte selbst Tage nach Erreichen ihrer typischen Endgröße nicht rot werden oder der Reifeprozess verzögert oder langsam fortschreitet, dann ist der natürliche Entwicklungszyklus ins Stocken geraten.
Verschiedene Ursachen können dahinter stecken:
– zu viel Blattmasse
– Kälte
– Grünkragenkrankheit
Im ungünstigsten Fall liegen gleich mehrere der oben genannten Gründe vor, warum Tomaten immer noch nicht rot sind. Dann kann es sogar sein, dass die Pflanze es gar nicht mehr schafft, bis zum Herbst überhaupt noch reife Früchte zu tragen.
Tomaten mögen keine kalte Witterung
Nicht nur Frost ist für Tomatenpflanzen problematisch, Kälte allgemein mögen sie nicht, weshalb sie erst nach den Eisheiligen ins Freie gepflanzt werden sollten. Auch Temperaturen unter 15 °C sind für sie ungünstig. Insbesondere während des letzten Reifungsschritts, der Rotfärbung, bevorzugen Tomatenpflanzen warme Tage.
– Tomatenpflanzen lieben es warm
– die ideale Temperatur liegt zwischen 18 bis 25 °C
– kontinuierlich unter 18 °C darunter werden Tomaten nicht rot
Aufgrund ihrer Vorliebe für Wärme werden Tomatenpflanzen, sofern sie nicht im Gewächshaus kultiviert werden, idealerweise in das sonnigste Beet des Gartens gepflanzt. Hier können sie reichlich Sonnenlicht und Wärme aufnehmen. Es ist ratsam, sie weitgehend vor Regen zu schützen, beispielsweise durch eine Überdachung.

Was ist gemeint mit zu viel Blattmasse?
Unter optimalen Bedingungen gedeihen Tomatenpflanzen kräftig. Es bilden sich ständig neue Triebe, begleitet von zahlreichen Blättern, die für die lebenswichtige Photosynthese unerlässlich sind. Gleichzeitig benötigt jedes einzelne Blatt Energie der Pflanze für seine Entstehung und Erhaltung. Dies kann soweit führen, dass nicht mehr ausreichend Energie für die Reifung der Früchte zur Verfügung steht.

Was ist die Grünkragenkrankheit?
Wenn eine Tomate sich rot verfärbt, jedoch der Bereich rund um den Wenn eine Tomate rot wird, aber der Bereich um den Stielansatz grün bleibt, wird dies als Grünkragenkrankheit bezeichnet. Bei Sorten, die sich im reifen Zustand sehr dunkel färben, erscheint dieser „Kragen“ eher gelb als grün, weshalb gelegentlich auch von der Gelbkragenkrankheit die Rede ist. Es handelt sich jedoch um dieselbe Krankheit. Ursachen für die Grünkragenkrankheit können folgende sein:
– Mangel von Kalzium und/oder Magnesium
– übertriebenes Ausgeizen bzw. Rückschnitt
– starke Schwankungen der Temperatur
– langanhaltende Temperaturen über 30 °C
– stark stickstoffhaltige Düngung
– Staunässe
Die Grünfärbung des Stielansatzes, eine physiologische Störung, stellt eine bedauerliche Entwicklung dar, die die Aussicht auf eine Verfärbung in das gewünschte Rot zunichte macht. Diese Störung ist oft irreversibel, was bedeutet, dass die Tomate trotz ihrer ansonsten möglicherweise reifen Erscheinung nicht mehr die charakteristische Röte im Bereich des Stielansatzes entwickeln wird. Es ist wichtig zu beachten, dass physiologische Störungen wie diese auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein können, darunter Umweltbedingungen, Nährstoffmangel oder genetische Aspekte.
In solchen Fällen ist es ratsam, die Anbaubedingungen sorgfältig zu überprüfen, um mögliche Ursachen zu identifizieren und künftige Entwicklungen zu optimieren. Durch eine gezielte Anpassung von Bewässerung, Düngung und anderen Umweltfaktoren lässt sich möglicherweise das Risiko solcher Störungen minimieren und eine gesündere Entwicklung der Tomatenpflanzen fördern.

Häufig gestellte Fragen:
Sollten grüne Tomaten, die sich im Herbst nicht mehr rot färben wollen, entsorgt werden?
Nein, grüne Tomaten müssen nicht weggeworfen werden, da sie in warmen Räumen nachreifen können. Zudem bieten zahlreiche Rezepte im Internet interessante Möglichkeiten für experimentierfreudige Köche, die grüne Tomaten verwenden möchten.
Können Tomaten, die von der Grünkragenkrankheit betroffen sind, noch sicher verzehrt werden?
Die Tomaten sind durchaus genießbar. Jedoch ist der grüne Bereich rund um den Stiel hart und nicht schmackhaft. Es empfiehlt sich, diesen großzügig herauszuschneiden, unmittelbar bevor Sie die Tomate in der Küche verwenden.
Welche Sorten von Tomaten zeigen eine geringere Neigung zur Entwicklung der Grünkragenkrankheit?
Seltener zeigen Kirsch-, Cocktail- und Rispentomaten grüne Stielansätze. Buschtomaten sind ebenfalls weitgehend resistent dagegen. Tomatensorten mit hell gefärbten Früchten neigen weniger dazu, von der Grünkragenkrankheit betroffen zu sein im Vergleich zu Sorten mit dunkleren Früchten. Es ist jedoch zu beachten, dass die beliebte Sorte „Harzfeuer“ eine Ausnahme darstellt, da sie zur Anfälligkeit für diese Krankheit neigt.
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